Flug mit dem Duo-Turbo und Passagier am 13. Juli 2003

Der Tag versprach Blauthermik und damit eher schwierige Bedingungen für einen großen Streckenflug. Ich hatte den Doppelsitzer gleich morgens belegt und mit meinem Passagier ausgemacht, ihn im Lauf des Vormittags telefonisch über die Startzeit zu informieren. Ich sagte ihm, er könne gemütlich zu Mittag essen um anschließend in aller Ruhe auf den Flugplatz zu kommen.

Die ersten Kameraden waren gestartet und oben geblieben, als Passagier Gerhard zum Startplatz kam. Um 12.59 Uhr hoben wir per Windenstart ab und wären auch beinahe gleich wieder abgesoffen. So brauchten wir für zwei Minuten den Motor. Doch dann ging es gleich richtig aufwärts.

Weil alle vorher in Richtung Süden abgeflogen waren (Motto: 'Heute geht es im Gebirge“'), flogen wir auch zunächst in Richtung Blaubeuren. Udo mit seiner Foxtrott Lima“, der unmittelbar vor uns gestartet war, antwortete im Funk nicht. Bei Pappelau sahen wir aber einen Kollegen kurbeln, und weil bei Blauthermik die Bärte nicht so leicht zu finden sind, flogen wir gleich hin. Es war die Fox Lima. Gemeinsam flogen wir, jetzt auch mit Funkkontakt, über Merklingen und Amstetten in Richtung Gerstetten. Das Vorwärtskommen war kein Problem.

Es ging beim Kurbeln immer auf etwa 1800 Meter NN hinauf und wenn einige Kilometer geradeaus geglitten waren, stand der nächste Bart im Weg. So ging es weiter über Heidenheim und Nördlingen ins Altmühltal. Dort bildeten sich die ersten Wolken und die Basis stieg auf bis zu 2200 Meter an. Gerhard fotografierte wie ein Weltmeister.

Kurz vor 16 Uhr beschlossen wir östlich von Eichstätt so langsam den Rückweg in Angriff zu nehmen. Im Süden, über dem Donautal, standen gut aussehende Wolken. Dort hin nahmen wir Kurs und trafen bei Neuburg an die Donau. Jetzt ging es nach Westen, von wo sehr markant die Lechmündung heraufglitzerte. Bei Donauwörth bogen wir ab nach Harburg und bei Neresheim stand mit dreieinhalb Metern der kräftigste Bart des Tages.

Höhe tanken war dann noch einmal notwendig bei Heidenheim und von da ab zeigte der Streckenrechner an, dass es nach Hause reichen würde. Obwohl es schon längst keine Wolken mehr gab, fanden wir immer noch Steigen. Gerhard knipste sein schmuckes Heim von oben und um 17.42 Uhr landeten wir voll von tollen Eindrücken in Laichingen.

Alfred Schosser