Flug Sport Verein Laichingen e.V.
Spleißen


 
000 2015-05: Spleißen:
In der folgenden Fotostrecke finden sich ein paar grobe Erläuterungen zum Spleißen von Windenseilen. In unserem Fall handelt es sich um Stahlseile (ca. 4,2mm Durchmesser), sie besitzen eine zentrale Seele, um die sich sechs Kardeelen winden.
Wir experimentieren mit einer symetrischen Variante des Langspeißes. Hierbei wird jede zweite Kardeele entfernt und durch das entsprechende Gegenstück des anderen Seilendes ersetzt. Das Verstechen, also die Verflechtung der Enden, erfolgt dann wieder an verschiedenen Stellen im Abstand von ca 30cm. So kommt es nur zu einer minimalen Verdickung der Reparaturstelle.
Als Werkzeug und Hilfsmittel seien erwähnt:
 - Drahtschere, Draht/Bolzenschneider
 - kleiner Schlitz-Schraubendreher oder Spleißnadel/Dorn/Ahle, zur Not tut's auch ein zurechtgefeilter Kaffeelöffel
 - Kombizange oder Wasserpumpenzange
 - Sitzgelegenheit (Biergarnitur, die Bank quer, so daß man sich gegenübersitzt)
 - Schutzbrille, Lederhandschuhe
 - Meterstab
 - Mineralwasser/Limonade, Kekse/Kuchen als Pausenmotivator.

Fotos: Claudi.M, Axel.B


 
001a 1.) Bei jedem Seilende wird jede Zweite der äußeren Kardeelen aufgedrillt. Die Länge dieser Bürsten beträgt zwischen 90 und 120 Zentimeter. Der innere Teil mit der Seele und den verbleibenden drei Kardeelen wird abgetrennt. 001b
002a 2.) Die vorbereiteten Enden sehen dann so aus. 002b
003 3.) Die Enden werden nun aufeinandergsetzt - als ob man die Hände zum Beten falten würde. Die dünnen langen Kardeelen der Bürsten treffen so auf ihr Pendant auf der gegenüber liegenden Seite, also des Partnerendes. Das Pendant wird nun wiederum aufgedrillt, an seiner Stelle wird seine Partnerkardeele eingedrillt. So ersetzen jeweils drei Kardeelen der einen Seite ihre Gegenspieler auf er anderen Seite des Seiles. Die Länge dieses Kardeelenaustausches erfolgt in verschieden Abständen - es wird ca 30 bis 40 Zentimeter angestrebt. Die jeweilen Partnerkardeelen werden auf ca. 20-30cm gekürzt, so daß diese später verstochen (verwoben) werden können.
004 4.) Das Zusammenfügen der Enden sollte mit Sorgfalt durchgeführt werden! Das Bild zeigt das Eindrillen der ersten Kardeele des linken Seilendes (siehe Richis Daumen) an die Stelle ihres Partners (rechts, nicht mehr im Bild). Auf dieser Seite folgen noch die zwei verbleibenden Kardeelen. Er gleiche Vorgang wird spiegelbildlich auf der anderen Seite durchgeführt, also die hervorstehenden Kardeelen der rechten Seite nach Links in des linke Seilende eindrehen.
005a 5.) Als Zwischenergebnis erhält man in unserem Beispiel sechs Stellen mit herausstehenden Partnerkardeelen. 005b
006a 6.) Beim Verstechen, also dem Verflechten der Kardeelen gilt die alte Regel:
.. über der Einser, unter die zwei Nächsten, und immer gegen den Drall..
Es wird hierbei gegen die Drallrichtung des Seiles gearbeitet. Mittel Schraubendreher werden die zwei Kardeelen nach dem Kreuzungspunkt angeboben. Durch diese Öffnung steckt man die zu verflechtende Kardeele hindurch und zieht diese mit eine Zange glatt.
006b 006c
007a 7.) Das linke Bild zeigt das Ergebnis nach dem einmaligen Verstechen eines Kardeelenpaares. Dieser Vorgang wird insgesamt pro Kardeele dreimal durchgeführt. Auf dem rechten Bild sieht man die dreifach nach links verstochene Kardeele, die nach rechts Verwobene wurde einmal untergehoben. 007b
008a 8.) Die verbleibenden Stummelenden der Kardeelen werden kurz direkt am Seil abgetrennt. Zum Vergleich rechts die ersetzte Nagelstelle. Die Preßhülsen sind bereits mechanisch angegriffen, obwohl dieser Teil des Seils die Trommel nie verlassen hatte. 008b