FSV Laichingen e.V.

Grand Prix der internationale Luftsportorganisation Fédération Aéronautique Internationale (FAI) auf dem Flugplatz Aalen-Elchingen

Hervorragender dritter Platz für die Laichinger Piloten „Ebo“ Laur mit Kevin Schmidt und Robert Österle
In der Woche vom 26. Mai bis zum 1. Juni fand dem Flugplatz Aalen-Elchingen der Segelflug-Grand Prix der internationale Luftsportorganisation Fédération Aéronautique Internationale (FAI) statt. Der Wettbewerb wurde vom Luftsportring Aalen organisiert. Die beiden Besten aus Deutschland und Europa qualifizieren sich für das Finale in Frankreich. Geflogen wurde in der 15 Meter-Klasse und erstmalig auch in der 20-Meter Klasse mit Doppelsitzern.
Der Grand Prix ist ein Segelflugwettbewerb, der mit der Formel 1 zu vergleichen ist. Eine Woche lang werden den Piloten täglich neue Aufgaben gestellt. Sie müssen die in der Luft vorhandene Energie aufspüren und optimal nutzen. Rennen beginnt mit dem Öffnen einer virtuellen Startlinie – dem sogenannten Regattastart. Anschließend wählt jeder Pilot seine eigene Route, um die Pflicht-Wende-Punkte des Kurses zu erreichen und die Ziellinie möglichst schnell zu überfliegen. Die beiden Piloten, die am Ende der Woche die meisten Punkte erzielen, qualifizieren sich für das Grand Prix-Finale in Frankreich. Dort treffen die jeweiligen Sieger der insgesamt zehn Qualifikations-Rennen aufeinander.
Unter den Teilnehmern befinden sich zahlreiche namhafte Segelflieger: Der amtierende Weltmeister Tim Arscott, Europameister Markus Frank, Tilo Holighaus (ehemaliger Grand Prix Weltmeister), David Bauder (WM-Teilnehmer) und Steffen Schwarzer (EM- und WM Teilnehmer sowie ehemaliger Militär-Weltmeister).
Unser Vereinskamerad Eberhard („Ebo“) Laur nahm mit Robert Oesterle und Kevin Schmidt in der Doppelsitzerklasse mit seinem Arcus-M teil.

Wettkampfverlauf:
Der Wettkampf war von stürmischem Regenwetter und teils anhaltendem Starkregen geprägt. Vor diesem Hintergrund konnten von den geplanten sieben Wettkampftagen nur drei Wertungsflüge durchgeführt werden. Nach einem Training am 24.05. folgte ein Rennen am Sonntag, 26.05., am Dienstag, 28.05. und letztendlich am Donnerstag, 30.05.
Am ersten Wettkampftag war für die 15-Meter-Klasse ein Flug über 281,1 Kilometer vorgesehen: Von Elchingen in Richtung Südwesten nach Merklingen, zurück nach Elchingen und weiter zum Brombach-See südlich von Nürnberg, nach Denkendorf (Bayern) und wieder zum Ziel nach Elchingen. Hierbei konnte sich der Homburger Pilot Steffen Göttler durchsetzen.D ie Doppelsitzer-Klasse hatte einen Kurs von 241,9 Kilometer zu fliegen: Von Elchingen nach Schilllingsfürst (bei Rothenburg ob der Tauber), nach Denkendorf (Bayern) und zurück nach Elchingen. Dieses Rennen gewann der Österreicher Andreas Lutz mit dem früheren Weltmeister Wolfgang Janowitsch als Co-Pilot.
Nachdem der zweite Wettkampftag am 27.05. aufgrund des anhaltend schlechten Wetters entfallen ist, erfolgte der nächste Wertungsflug am Dienstag 28.05. bei schwierigen Wetterbedingungen mit einer niedrigen Wolkenuntergrenze und starkem Westwind. Hierbei flog die 15m-Klasse eine Distanz von 228 Kilometern mit den Wendepunkten Burgbernheim bei Rothenburg ob der Tauber, Hesselberg und Reichenbach im Altmühltal. Björn Gitzel von der FG Dahlemer Binz (Eifel) konnte diesen Wertungsflug für sich entscheiden. In der Doppelsitzerklasse war eine Strecke von 205 Kilometern vorgesehen. Hierbei gewann erneut der Österreicher Andreas Lutz mit Wolfgang Janowitsch. Eberhard Laur überquerte die Ziellinie mit Robert Österle als Dritter.
Der dritte und letzte Wettkampftag konnte am 31.05. stattfinden. Nachdem das Wetter am Vortag keine Flüge zugelassen hat, ließen die Wetterprognose auch an diesem Tag keine großen Hoffnungen aufkommen. Während eines kurzen Zeitfensters ließ das Wetter dennoch einen weiteren Wertungsdurchgang zu. So flog die 15m-Klasse einen Kurs von 174,14 Kilometern nach Gerstetten, Hesselberg (Franken), nach Solnhofen im Altmühltal und anschließend gegen den Wind zurück nach Elchingen. Hierbei lieferten sich Tom Arscott und Björn Gitzel ein spannendes Duell, welches Björn Gitzel knapp für sich entscheiden konnte. In der Doppelsitzer-Klasse stand eine Strecke von 136,41 Kilometern mit den Wendepunkten Gerstetten, über Ellwangen nach Wemding und zurück nach Elchingen auf dem Programm. Dieser Kurs stellte die fliegerischen Fähigkeiten der Piloten auf eine harte Probe. Nachdem der starke Rückenwind zunächst hohe Geschwindigkeiten erlaubte, war das Rennen anschließend von starken Regenfällen über dem Nördlinger Ries geprägt. Die geschlossene Wolkendecke machte es zusätzlich schwierig, Thermik zu finden. Eberhard Laur und Kevin Schmidt umflogen diese Regenschauer südlich und konnten die Ziellinie auf diese Weise nach den Belgiern Christian Bielen und Vital Timermann als Zweiter überqueren.
Aufgrund der heftigen Regenfälle wurde der Grand Prix nach diesem dritten Wertungsdurchgang beendet. In der 15m-Klasse erreichte Björn Gitzel mit 20 Wertungspunkten den ersten Platz, gefolgt von Steffen Göttler (18 Punkte) und dem Briten Tom Arscott (17 Punkte). Die Doppelsitzer-Klasse konnte das österreichische Team um Andreas Lutz mit 19 Punkten für sich entscheiden, gefolgt von Alexander Schmid auf Platz 2 (14 Punkte) und unserem Laichinger Team um Eberhard Laur auf Platz 3 (10 Punkte).

Auch für Zuschauer war der Grand Prix in Elchingen hochinteressant. Das Geschehen wurde jeden Tag im Internet live gestreamt. Eine Deutsch/Englische Moderation informiert die Zuschauer vom Start der Segelflugzeuge bis zur Landung in Elchingen. Zudem wurden alle Flugparameter der Segelflugzeuge live übermittelt. So konnten sich die Zuschauer weltweit während der Rennen über den Stand informieren.

Bild: Eberhard Laur, Bericht: Arne Neß
Weitere Artikel